Die Brennnessel

Brennnessel - SamenGerne hätte ich viele Brennnesseln im Garten, aber die wehrhaften Pflanzen halten sich mit ihrem Wachstum schwer zurück. Was ich mit ihnen mache, bzw. wofür ich Mengen von Brennnesseln brauche? Zum Düngen! Zwei Fässer, zu je 100 Liter habe ich zum Verjauchen von Brennnesselkraut. Lustig: ich dünge meine Brennnesseln, damit sie sich ordentlich ausbreiten!

Art: Gewöhnliche Brennnessel Hanfnessel Urtica dioica
Familie: Brennnesselgewächse Urticaceae
Fundort: Steiermark, Fürstenfeld, Hartler Bauerngarten – am Rand vom Grundstück
Standort: magere Wiese, nimmt Dünger von konventionell bewirtschafteten Nachbaräckern
Datum: 22. Juni 2017
Sammlerin: Susanne Schneider

Brennnessel

Brennnessel

Die gewöhnliche Brennnessel kommt sehr häufig vor. Sie ist ein Stickstoffzeiger und bildet am passenden Standort ausgedehnte Bestände. Die winterharte Staude kann bis zu 1,5 m hoch werden und ist überall mit Brennhaaren bedeckt. Schon eine kurze Berührung führt zu einem brennenden Schmerz, als Folge bilden sich Quaddeln auf der Haut. Die Blätter der Brennnessel sind meist über 5 cm lang, sie wachsen gegenständig, sind länglich bis leicht herzförmig, spitz zulaufend und grob gesägt. Bei der gewöhnlichen Brennnessel findet man weibliche und männliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen. Die weiblichen Blütenrispen hängen traubenförmig in den Blattachseln, sind lang, mit unscheinbaren Blüten. Die männlichen wachsen etwas aufrechter, abstehender.

Gewöhnliche Brennnessel

Gewöhnliche Brennnessel

Von der Brennnessel erntet man Blätter, Samen und Wurzeln. Werden nur die Blätter verwendet, diese gleich bei der Ernte von den Stängeln streifen und rasch trocknen. Die Wurzeln gräbt man im zeitigen Frühjahr oder Herbst aus. Von der Erde befreien, waschen, klein schneiden und bei 40 Grad trocknen. Samen nimmt man im Hochsommer ab, bevor sie braun werden.

Inhaltsstoffe der Brennnessel sind Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe, Chlorophylle, Carotinoide. In den Wurzeln finden sich zusätzlich Gerbstoffe, Lecitine und Phytosterole.

Die Brennnessel findet in der Volksheilkunde und der Schulmedizin gleichermaßen Anklang. Sie vermag den gesamten Körperstoffwechsel anzuregen, ist immer Bestandteil von Frühjahrs- und Herbstkuren. Bei Rheuma, Gicht, Galle- und Leberbeschwerden helfen die Wirkstoffe der Brennnessel. Als Tee getrunken vermehrt sie die Harnausscheidung. Sie wird zur Pflege von Kopfhaut und Haaren verwendet, u.v.m.!

Hinweis: Die Kleine Brennnessel (Urtica urens) weist die gleichen Eigenschaften auf, wie die hier besprochene Gewöhnliche Brennnessel.

Brennnessel-Feld

Brennnessel-Feld

Literatur:
Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle, Roland Spohn: Was blüht denn da. 59.Auflage. Kosmos Verlag 2015

Apotheker M. Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen. Weltbild Verlag, Augsburg 2006

Elisabeth und Karl Hollerbach: Kraut und Unkraut zum Kochen und Heilen. Irisiana (Hugendubel) München 1998

Elisabeth Maria Mayer: Wildfrüchte-Gemüse-Kräuter. Leopold Stocker Verlag 2017

Dr. Jörg Grünwald, Christof Jänicke: Grüne Apotheke. 1.Auflage. Gräfe und Unzer Verlag 2015

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