Kren – scharfe Wurzel und Bauernantibiotikum!

Auf lateinisch heißt Kren, Amoracia Rusticana. Ein wunderschöner Name, wie ich finde.
„Amoracia rusticana“ klingt nach ewig währender, rustikal-ländlicher Liebe. Und genauso verhält sich diese Pflanze, die auch als Meerrettich bezeichnet wird. Kren ist eine ausdauernde, hartnäckige Pflanze, die sich einmal in Grund und Boden verankert, nicht leicht vertreiben lässt. Stimmt der Standort, liebt der treue Meerrettich es sich auszubreiten.Vielleicht ist Kren deshalb rar geworden in unseren Gärten.  Aber ich denke doch, das Kren mehr Aufmerksamkeit von mir (uns) verdient, und sollte deshalb auf jeden Fall wieder einen festen Platz im Gemüsegarten bekommen.

Frischer Kren

Ich gebe zu, um den Kren in meinem Garten habe ich mich bisher wenig gekümmert. Es gibt da 2-3 Pflanzen zwischen den Erdbeeren. Jeden Sommer winken sie mir fröhlich mit ihren majestätischen Blattwedeln zu, während ich auf Knien jätend durch die Reihen rutsche. Selbstsichere, gesunde und dunkelgrüne Blätter, die im Herbst vom Feld verschwinden. Gleichzeitig leider oft auch aus meinem Gedächtnis.

Nun schlage ich mich schon seit fast 2 Wochen mit einer lästigen Grippe und Husten herum. Im Gespräch mit meiner Nachbarin, rät sie mir, geriebenen Kren in Honig einzulegen, und täglich 2-3 Teelöffel der Mischung einzunehmen. Auch erzählt sie mir, das sie diese Mischung bei Blasenentzündung einsetzt. Kurz darauf lese ich in einem Kräutermagazin, Krenscheiben als Kette um den Hals gelegt, vertreiben Erkältungen und „böse Geister“! Die Senföle des Meerrettichs wirken antibiotisch und durchblutungsfördernd! Frisch gerieben, in einem Tuch um schmerzende Glieder gewickelt, lindert er Rheuma. Auch Kopfschmerzen vermag die scharfe Wurzel zu vertreiben. Die Liste der medizinischen Einsatzmöglichkeiten nimmt kein Ende! Kren ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Bauernantibiotikum. Mein Interesse am heimischen Kren ist geweckt.

In der steirischen Küche ist Meerrettich nicht wegzudenken. Man kann schon sagen, Kren gehört zur Brettljause, wie das Amen in der Kirche. Aber als Heilmittel? Das ist relativ neu für mich! Und wird ausprobiert!

Da weiß ich auch schon was ich im Frühling zu tun habe! Der Meerrettich bekommt ein eigenes neues Beet! Als eine der ältesten Kulturpflanzen werde ich ihm die Ehre zukommen lassen, die er in einem echten Bauerngarten verdient. Der Kren soll erkannt und gesehen werden!
Wie genau ich dieses Beet anlege, über Standort und Pflege, darüber berichte ich dann im April! Sei dabei, und mach  mit!

Rezept bei Halsweh und Heiserkeit:

2 EL geriebener Kren
250g Honig
1 EL Zitronensaft
zusätzlich möglich:
1 TL geriebener Ingwer

Alle Zutaten vermischen und im Kühlschrank aufbewahren.
Mischung langsam im Mund zergehen lassen. Nach Bedarf 2-3 TL am Tag.
Vorsicht bei empfindlichem Magen. Die Mischung ist sehr scharf.

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2 Kommentare zu “Kren – scharfe Wurzel und Bauernantibiotikum!
  1. Jenny sagt:

    Guter Tipp….
    Wird das nächste mal ausprobiert

    • Susanne Schneider sagt:

      Liebe Jenny, am Besten gleich ein Glas voll im Herbst (Oktober, November) ansetzen, dann hat man das Bauernantibiotikum gleich zur Hand, wenn die Schnupfenzeit wieder los geht! GLG

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